Messunsicherheit
Was ist die Messunsicherheit?
Messungen liefern keine absolut genauen Werte, da sie stets zufälligen und systematischen Einflüssen unterliegen, die nicht genau quantifiziert werden können. So ist das Ergebnis einer Messgröße von dem angewandten Messverfahren, den Umgebungsbedingungen wie Temperatur und der Leistungsfähigkeit der eingesetzten Messtechnik (Offset, Drift) und der Kompetenz des Laboratoriums abhängig.
Stellen Sie sich vor, Sie üben eine Tätigkeit mehrfach an einem Tag als auch an anderen Tagen aus. Sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu den identischen Ergebnissen kommen. Diese zufällige und systematische Streuung der Messergebnisse wird durch die Messunsicherheit verdeutlicht und als Zahlenwert dem Messergebnis mit +/- zugeordnet.
Warum ist die Messunsicherheit für Sie relevant?
Um das Ergebnis einer Messung zu beurteilen, muss neben dem Messwert eine Aussage zur Qualität des Ergebnisses gemacht werden. Die Angabe der Messunsicherheit stärkt das Vertrauen in die Messergebnisse und ermöglicht den Vergleich verschiedener Messungen (z.B. verschiedene Tage, verschiedene Geräte). Dies ist eine essenzielle Voraussetzung um Ergebnisse über die Zeit, mit anderen Produkten oder anderen Laboratorien vergleichen zu können.
Neben diesem Grund ist es auch für Sie als Kunden wichtig die Messunsicherheit zu berücksichtigen, insbesondere wenn es sich um Messergebnisse geht, die Spezifikationen haben oder wo Grenzwerte vorliegen.
Welche Auswirkungen hat die Messunsicherheit auf Ihr Ergebnis?
Die Messunsicherheit hilft Ihnen die Analysenergebnisse besser bewerten zu können. Sie kann ausschlaggebend sein, ob ein Analysenergebnisse im Hinblick der Beurteilung von Spezifikationen oder Grenzwerten noch gut sind oder nicht.
Diese Entscheidung wird als „Entscheidungsregel“ bezeichnet.
Wie hilft die Entscheidungsregel bei der Beurteilung von Ergebnissen?
Die Entscheidungsregel beschreibt, wie die Messunsicherheit bei Aussagen zur Konformität berücksichtigt wird. In der nachfolgenden Darstellung ist dies visuell verdeutlich.
Abbildung 1: Darstellung der Messwerte mit seinem Vertrauensbereich
- Fall 1: „sichere“ Überschreitung
- Fall 2: „nicht sichere“ Überschreitung
- Fall 3: „nicht sichere“ Unterschreitung
- Fall 4: „sichere“ Unterschreitung
Bei der Bewertung der Konformität wird die Messunsicherheit des Analyseverfahrens und im Bedarfsfall die der Probenahme einbezogen.
Insofern es durch andere nationale und internationale Regularien (z.B. die Trinkwasserverordnung) nicht ausgeschlossen ist und nicht anderweitig mit Ihnen vereinbart, wendet die bilacon GmbH, die nachfolgende Entscheidungsregel an:
„Entscheidungsregel: Insofern nicht anderweitig vereinbart und im Prüfbericht ausgewiesen, wird bei einer nicht gesicherten Über- bzw. Unterschreitung des zur Konformitätsbewertung herangezogenen Zielwertes die erweiterte Messunsicherheit berücksichtigt. Diese basiert auf der analytischen Messunsicherheit bzw. bei der Mikrobiologie auf der Standardunsicherheit (nach ISO 19036) und wird mit dem Erweiterungsfaktor k=2 multipliziert (entspricht Vertrauensniveau von etwa 95%). Die Messunsicherheit der Probenahme wird bei Erfordernis gesondert ausgewiesen. Die kombinierte Standardunsicherheit wird bei mikrobiologischen Verfahren gleich der laborinternen Vergleichsstandardabweichung angenommen.“
Zur Beurteilung ob Analysenergebnisse innerhalb der Spezifikationen und unterhalb der Grenzwerte liegen, wird die Messunsicherheit mitberücksichtigt.
Insofern die bilacon GmbH für die Probenahme beauftragt wird, kann auch die Messunsicherheit der Probenahme zusätzlich berücksichtigt werden und wird entsprechend ausgewiesen.
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