Neue Richtwerte für Perfluorierte Verbindungen (PFC) in Lebensmitteln - Darunter Obst & Gemüse und Säuglings- und Kindernahrung
Perfluorierte Verbindungen (PFC’s) sind langkettige Kohlenwasserstoffe bei denen der Kohlenstoff gegen Fluor ersetzt wurde. Sie sind anthropogenen Ursprunges und kommen in der Umwelt nicht natürlich vor. Allerdings reichern sich diese in der Umwelt an und können so in die Nahrungskette gelangen.
Typische Vertreter der PFC´s sind Perluorierte Alkylcarboxylate (PFCA‘s) und Perfluorierte Alkylsulfonate (PFAS mit Ihren Hauptkomponenten PFOA und PFOS):
Aufgrund der hohen Stabilität und der wasserabweisenden Eigenschaften der Verbindungen werden diese vielfältig in Industrie und Haushalt eingesetzt. Daher werden PFO’s häufig
- als Emulgatoren bei der Herstellung von Teflon
- zur Oberflächenmodifizierung und Papierveredlung
- bei Textilien, Teppichen, Ledermöbeln, Papier und Verpackungen, Farben
- in Feuerlöschschäumen
- in Galvanischen Bädern, Foto- und Elektronikindustrie, Medizintechnik, Pflanzenschutzmitteln, Kosmetika, Reinigungsmittel etc.
verwendet.
Hinsichtlich ihrer toxikologischen Eigenschaften wird deren Einfluss auf das Immunsystem diskutiert. So wurde eine geringe Bildung von Antikörpern nach Impfungen bei Kindern beobachtet. Die Einflüsse auf den Fettstoffwechsel und die Schilddrüsenfunktion werden diskutiert.
Auf Grund der hohen Persistenz und Akkumulation dieser Verbindungen in der Umwelt hat die EU-Kommission eine Empfehlung zum Monitoring dieser Verbindungen in bestimmten Erzeugnissen vorgeschlagen. Darüber hinaus hat sie Richtwerte für bestimmte Lebensmittel und vorallem Säuglings- und Kindernahrung veröffentlicht, welche in der EMPFEHLUNG (EU) 2022/1431 DER KOMMISSION vom 24. August 2022 zur Überwachung von Perfluoralkylsubstanzen in Lebensmitteln zu finden sind:
Weiterhin gibt es für bestimmte Lebensmittel tierischen Ursprungs, wie z.B. Eier, Fisch, Fleisch und Milch, Empfehlungen für Höchstgehalte nach SANTE 11183-2018 Rev.0.
Lebensmittelunternehmer sind dazu aufgefordert die Gehalte an PFC’s in verschiedenen Lebensmitteln zu überwachen. Die bilacon untersucht Lebensmittel routinemäßig auf PFC’s und erreicht mit Hilfe neuester Technik niedrige Bestimmungsgrenzen.